Die Ringstraße Nr. 1 und die Hauptstrecken sind meist asphaltiert oder mit gutem Schotterbelag ausgebaut. Auch Nebenstrecken sind in der Regel passabel - Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Tipps für die Fahrpraxis in Island gibt es im Netz unter safetravel.is. Ein Film in englischer Sprache unter drive.is ist selbsterklärend, aber hilfreich und sehenswert!
Vor allem in den West- und Ostjforden werden Fahrdistanzen deutlich verkürzt, indem Brücken und Dämme durch bzw. über Fjorde oder Tunnels unter Passhöhen gebaut wurden. Der neue Tunnel der Ringstraße zwischen Akureyri und Húsavík ist mautpflichtig.
Hochlandstrecken/Hochlandbus (4x4-Strecken/F-Straßen)
Je nach Fahrzeug sollte man die Auswahl der Strecken (erkennbar am „F” vor der Straßennummer) kritisch prüfen. 4x4-Antrieb und ein robustes Fahrwerk mit Bodenfreiheit ist vorgeschrieben (Ausschilderung!). Nicht jedes 4x4-Fahrzeug ist für Hochland-strecken geeignet. Fragen Sie bei Einheimischen, wenn Sie unsicher sind. Die Straßenbauverwaltung gibt unter Tel. 1777 Auskunft, oder schauen Sie unter road.is im Netz.
Wenn Sie sich und Ihrem Wagen eine Strecke nicht zumuten können (möchten), verkehren Hochlandbusse zu besonderen Zielen wie beispielsweise die Vulkangebiete Askja und Landmannalaugar oder ins Gletschertal Þórsmörk.
Auf Schotterstraßen kann man sich mit angepasster Fahrweise einstellen. Fahren Sie zügig, aber vorausschauend. Selbst, wenn man aufmerksam ist, sind Schlaglöcher und „Waschbretter” nicht immer gut erkennbar. Das kann - besonders bei Nässe und nicht angepasstem Tempo - fatal sein. Finden Sie heraus, welche Geschwindigkeit für Ihren Wagen ideal ist - jedes Fahrzeug verhält sich anders.
Geht es auf Schotter ruppig zu, werden Fahrwerk und Bereifung stark beansprucht. Deshalb meiden viele Wohnmobilisten solche Strecken. Es gilt abzuwägen, Schönes im Hinterland auszulassen oder Schotterpisten vorsichtig und langsam in Kauf zu nehmen.
Bei Gegenverkehr auf Schotterstraßen gilt es, das Tempo zu reduzieren und rechts zu fahren, nötigenfalls anzuhalten. So lassen sich Steinschlagschäden meist vermeiden. Kritisch ist der Wechsel des Fahrbahnbelags, weil Fahrverhalten und Spurtreue des Wagens sich schlagartig verändern. Darauf weist ein spezielles Verkehrszeichen hin.
Vorsicht bei Sturm
Wenn dieser über ca. 15 m/sec. anschwillt, ist Aufmerksamkeit geboten. Das kann auch im Sommer vorkommen. Doch sind Stürme in Orkanstärke im Winterhalbjahr häufiger. Es lohnt sich, den Wetterbericht (vedur.is) zu verfolgen. Meist dauern Stürme nicht lange, sodass eine Pause besser ist, als ein Risiko einzugehen.
Fahren außerhalb befestigter Straßen und Wege ist strikt verboten! Die Natur, vor allem die Vegetation, re-generiert sich schlecht. Reifenspuren abseits der Straßen sind jahrzehntelang zu sehen. Zuwiderhandlungen werden mit hohen Geldstrafen, in schweren Fällen Haftstrafen geahndet. Übrigens: Auch das Parken abseits von Parkplätzen zählt dazu.