
TRAVELOGUE
Solo unterwegs in Freiheit
Nomadische Seele
Mein Name ist Nata. Ich komme aus der Schweiz, lebe aber seit zwanzig Jahren nomadisch – die letzten fünf davon komplett unterwegs, auf meinem Motorrad. Bewegung ist für mich keine Auszeit, sie ist meine Lebensform. Jeden Tag entscheide ich mich für mehr Natur, für Abstand zu Städten, Lärm und festen Zeitplänen. Arbeiten unterwegs schenkt mir Freiheit – in Zeit und Raum.
Diese Reise in den Norden folgt genau diesem Bedürfnis nach Freiheit und Ruhe. Getragen vom Meer, zwischen Dänemark, den Färöer-Inseln und Island.
Travelogue von
Nata On The Road
Reiseziel
Island & Färöer-Inseln
Fahrzeug
Motorrad
Jahreszeit
Frühling

Warum Islandund die Färöer?
Island ist in meinem Kopf unvollendet geblieben. Mein erster Versuch endete, bevor er richtig begann – mit einem Offroad-Sturz und einem ungeplanten Helikopterflug. Ich habe die Route nie beendet, und genau das hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Ich musste zurückkehren. Mit meinem eigenen Motorrad. Und endlich die Ringstraße fahren.
Bei den Färöer-Inseln ist es anders. Ich komme ohne Plan, ohne Erwartungen. Ich lasse mich einfach darauf ein, zu sehen, was mich erwartet. Beide Orte bieten genau das, wonach ich beim Reisen suche: abgelegene Landschaften, klare Luft, leere Straßen und dieses Gefühl, ganz weit weg von der Zivilisation zu sein.

Die Überfahrt mit der Norröna
Seit dem Moment, in dem ich mir versprach, auf meinem eigenen Motorrad nach Island zurückzukehren, war klar: Der einzige Weg führt über eine Fähre.
Zum ersten Mal fahre ich mit einer Fähre wie der Norröna. Ich habe viel Erfahrung mit Fähren, vor allem im Mittelmeerraum – aber das hier ist ein ganz anderes Level.
Das Boarding ist schnell, reibungslos und so unkompliziert, dass es fast zu gut ist um wahr zu sein. Während der Reise erlebe ich drei verschiedene Kabinentypen – ich erwarte etwas Zweckmäßiges und finde stattdessen puren Komfort.
Auch die Atmosphäre an Bord überrascht mich: viele ruhige Rückzugsorte, hervorragendes Essen und… ich kann es selbst kaum glauben – eine Sauna, ein Whirlpool, ein Fitnessraum und sogar ein Kino!
Das ist keine Fähre mehr. Das ist eine Kreuzfahrt.
Das Meer und meine Zeit an Bord der Norröna werden mehr als nur die Verbindung zwischen den Kapiteln meiner Reise. Sie werden selbst zu einem Erlebnis.
Die Färöer-Inseln
Und da bin ich – bereit, das erste Kapitel dieser Reise zu beginnen. Wir erreichen die Färöer-Inseln. Es ist Mai, und ich werde von unerwartetem Frühlingssonnenschein empfangen.
Ich fahre ohne festen Plan, folge einfach den Straßen, die mich rufen: fordere mich selbst auf der Schotterpiste nach Sornfelli heraus, verliebe mich in das Tal vor Saksun, staune über den Blick auf den Skarðsáfossur und spüre die ruhige, friedliche Energie von Sandoy.
Die Landschaften sind rau und still – doch was ich wirklich ins Herz schließe, sind… die Lämmer! All die kleinen Schafe am Straßenrand lassen mich mehr als einmal anhalten.
Die Färöer fühlen sich ursprünglich an, ruhig und voller Überraschungen.
Island:
Eine unvollendete Geschichte
Die Rampe, die sich in Seyðisfjörður senkt, bedeutet für mich, einen offenen Kreis zu schließen – und gleichzeitig einen neuen zu öffnen.
Ich spüre zwei Gefühle zugleich: die leise Freude, ein Ziel erreicht und einen Traum verwirklicht zu haben, eine stille, bescheidene Form von Stolz. Und gleichzeitig die Aufregung eines neuen Abenteuers, dieses süchtig machende Gefühl, ins Unbekannte aufzubrechen – mit einem kleinen Kribbeln im Bauch.
Die Straße steigt sofort an. Schnee säumt den Pass, und es fühlt sich an wie der wahre Beginn. Die Weite, die kalte Luft und die ersten langen Linien der Ostfjorde erinnern mich augenblicklich daran, warum ich zurückgekommen bin.
Ich wähle den Frühling aus zwei Gründen: um den Menschenmengen zu entgehen und weil die Fotografie für mich eine zentrale Rolle spielt. Es gibt für mich nichts Schöneres als Berge im Frühling, wenn deren Gipfel noch Schnee tragen und unter der ersten Sonne die Lupinen zu blühen beginnen.

Fotografie und Bildsprache
Reisen bedeutet für mich Bilder. Ich kann mir keine Reise ohne Kamera vorstellen. Und Island ist wie geschaffen für Fotografie: weite Täler, starke Kontraste, schnell wechselndes Licht, Landschaften von einem anderen Planeten.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich allein reise. Ich nehme mir Zeit, halte überall an, fahre dieselbe Straße zweimal, kehre zurück, lasse meine Drohne steigen und fotografiere in Stille.
Die Tage rund um Mývatn, Snæfellsjökull und die Austfirðir schenken mir einige meiner Lieblingsbilder der gesamten Reise – doch am meisten Zeit verbringe ich wohl an den Papageitaucher-Klippen.
Papageitaucher und Emotionen
Nach einer einstündigen Fahrt über Schotter erreiche ich Bakkagerði – und bin unglaublich stolz. Ich habe mich selbst herausgefordert, um einen Ort zu erreichen, von dem ich seit Jahren träume.
Doch ich finde nicht, was ich erwartet habe. Die Straße ist im Bau, und wenige Minuten vor dem Ziel muss ich umkehren. Mit meinem Motorrad komme ich durch die tiefen, losen Steine nicht weiter.
Was für eine Enttäuschung. Mein großer Traum, zum ersten Mal Papageitaucher mit eigenen Augen zu sehen, zerplatzt.
Erst viel später, auf der anderen Seite der Insel in den Westfjorden, sehe ich meinen allerersten Papageitaucher – die Belohnung für eine extrem anspruchsvolle Offroad-Fahrt.
Ich bin allein dort. Niemand sonst. Und plötzlich sehe ich ihn: EINEN Papageitaucher. Nur einen. Als hätte er auf mich gewartet.
Ein Moment, der für immer bei mir bleiben wird.
Offroad mit Selbstvertrauen
Meine vorherige Reise durch Afrika hat mir einen ersten Schub an Selbstvertrauen gegeben – Island bestätigt ihn.
Ich fahre eine modifizierte Royal Enfield Himalayan, die ich nach der Zeit in der Werkstatt liebevoll „meinen kleinen Traktor“ nenne. Zwanzig Kilo leichter, neuer Auspuff, neue Federung – bereit für alle isländischen Untergründe.
Eines Tages verlasse ich den Asphalt und erwarte das vertraute Ziehen im Magen, als ich auf den vulkanischen Boden von Hverfjall treffe. Doch dieses Mal… kommt es nicht.
Es fühlt sich fast magisch an, als würde Island etwas in mir freischalten. Es füllt mich mit Mut und Selbstvertrauen, mit einer neuen Lust auf Abenteuer.
Jetzt fühle ich mich bereit für mehr. Wie wäre es beim nächsten Mal mit einer Hochland-Challenge?

Moto-Camping
Camping ist ein zentraler Teil meiner Art zu reisen – eine Möglichkeit, der Natur näher zu sein und Freiheit wirklich zu spüren. Keine Hotels im Voraus buchen, keine komplett durchgeplante Route – das schenkt enorme Flexibilität.
Ein Zelt, eine Kaffeemaschine, ein Gaskocher und ein Solarpanel – und ich fühle mich frei wie ein Vogel.
Island stellt diese Einfachheit auf die Probe: Kälte, starker Wind, extreme Bedingungen. Ein Sturm zerreißt sogar mein Zelt.
Was für eine Geschichte. Aber genau das ist es doch, was uns lebendig fühlen lässt, oder?
Sicherheit und Menschen
Ein Grund, warum ich weniger campe, als ich eigentlich möchte, ist das Thema Sicherheit. Allein als Frau unterwegs zu sein bringt Herausforderungen mit sich – und als Content Creator reise ich zudem mit wertvoller Ausrüstung.
Island und die Färöer sind eine der wenigen Regionen, in denen ich mich vollkommen sicher fühle. So sicher, dass ich es selbst kaum glauben kann.
Ich vertraue der Umgebung und den Menschen zu 100 %. Ich lasse nachts den Schlüssel im Motorrad, meine gesamte Ausrüstung im Zelt – und mache mir keine Sorgen.
Diese Sicherheit erlaubt es mir, langsamer zu werden, zur Ruhe zu kommen und wirklich durchzuatmen.
Ein Gefühl, das ich mir für viel mehr Orte auf unserem Planeten wünschen würde.
Eine Reise,
die gerade erst beginnt
Diese Reise ist noch nicht zu Ende. Ich habe mich in die Färöer-Inseln und in Island verliebt. Ich werde zurückkehren – für noch mehr Fotografie, um all das zu entdecken, was ich bisher verpasst habe, und für die neue Offroad-Herausforderung, die ich mir im Kopf schon gesetzt habe.
Die Hochlandrouten warten auf mich.
Wenn du überlegst, eine ähnliche Route zu fahren: Hör auf zu überlegen. Mach es einfach.
Nimm dein Motorrad, nimm dir Zeit – und lass dich vom Meer in das epischste Abenteuer deines Lebens tragen.
Ich teile diese Reise aktuell auf YouTube.
Folge meinem Northern Adventure auf: www.youtube.com/@nataontheroad
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