Es ist entscheidend, auf plötzliche Wetterwechsel vorbereitet zu sein, um die Reise voll und ganz genießen zu können. Im Laufe des Tages werden Kleidungsschichten oft an- und ausgezogen, daher ist es ratsam, mehrere Lagen zu tragen und stets eine Mütze dabeizuhaben. Selbstverständlich sind wasserdichte Außenschichten und festes Schuhwerk unerlässlich. Wolle erwies sich als besonders praktisch, da sie auch in feuchtem Zustand warmhält – sei es in Form von Socken, Mützen oder als Unterwäsche direkt auf der Haut.
Wir bevorzugten Campingplätze, die windgeschützt und möglichst nah an den Orten lagen, die wir besuchen wollten. Dadurch konnten wir kurze Wetterpausen optimal nutzen. Alle besuchten Campingplätze wurden von freundlichen Besitzern geführt, sodass die Anreise unkompliziert war. Die Ausstattung war meist ähnlich, doch insbesondere der größere Campingplatz in Vestmanna bot guten Schutz, eine zentrale Lage für Ausflüge und einen gemütlichen Gemeinschaftsraum – zudem war er preislich angemessen.
Die neuen Tunnel sparen viel Fahrzeit. Inzwischen sind sieben Inseln und etwa 90 % der Bevölkerung durch Straßen miteinander verbunden. Das macht es einfacher denn je, mit einem Camper viele Orte zu entdecken. Während sich die Landschaften der Inseln manchmal ähneln, gibt es dennoch deutliche Kontraste – beispielsweise der Wechsel von den sanften, flachen Ebenen Sandoys zu den dramatischen, steilen Klippen im Norden von Eysturoy. Auch die Fahrt von Tórshavn zu den nordöstlichen Inseln bietet beeindruckende Panoramen mit ständig wechselnden Stimmungen.
Die Straßen auf den Färöern sind in ausgezeichnetem Zustand, und selbst mit einem Camper lassen sich die schmalen, kurvigen Küstenstraßen problemlos befahren – sei es zu abgelegenen kleinen Dörfern oder auf den Hauptstraßen zwischen den Inseln. Es lohnt sich, einige Nächte auf kleinen Campingplätzen direkt am Meer zu verbringen, wo man die frische Meeresluft beim Morgenkaffee genießen, frisch gebackene Croissants aus dem Omnia-Ofen probieren und das faszinierende Spiel aus Licht und Wolken beobachten kann. Die Ausstattung der Plätze ist meist einfach, der Untergrund aber fest. Einkaufsmöglichkeiten sind begrenzt – doch wer gut vorbereitet reist, erlebt die Freiheit, alles dabeizuhaben, was man braucht. Ein besonderer Tipp ist der Campingplatz bei Høgni in Æðuvík, der direkt am Meer liegt.
Auf den Färöern trifft man oft dieselben Reisenden immer wieder – sei es auf Campingplätzen oder in kleinen Dörfern. Die authentischen, kleinen Plätze laden dazu ein, sich auszutauschen und wertvolle Tipps sowie Reisegeschichten zu teilen. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns ein chinesischer Camper, der den weiten Weg von Peking bis auf die Färöer zurückgelegt hatte. Jedes Mal, wenn wir uns trafen, entstanden spannende Gespräche, die unsere Reise bereicherten. Gute Reise und viel Freude beim Entdecken der Färöer Inseln!
Geschrieben von Jes Lindrum Brinch
Das Reisetagebuch entstand in Zusammenarbeit mit Jes, der im Sommer 2024 mit seinem Wohnmobil auf die Färöer-Inseln reiste.